"Wir möchten gerne wissen, was eigentlich bei der Kirchenrenovierung in Sevelen passiert", so äußerten sich viele Mitglieder in der letzten Pfarrgemeinderatssitzung. Der Vertreter des Kirchenvorstandes im Pfarrgemeinderat, Johannes Diepers, griff dieses Anliegen auf und brauchte es gegenüber einigen Kirchenvorstandsmitgliedern zur Sprache. "Wir treffen uns am besten gemeinsam, Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstasnd, und sprechen über die Renovierung der St. Antonius Kirche."
Am Dienstag, 3. Mai, fand dann eine gemeinsame Begehung der Pfarrkirche in Sevelen statt. Zunächst begrüßte Pfarrer Keller die anwesenden Mitglieder des Pfarrgemeinderates und Kirchenvorstandes in der Kirche. "Die St. Antonius Kirche in Sevelen ist eine von ganz wenigen neo-klassizistischen Kirchen im Bistum Münster. Dieser Baustil, der sich an der klassichen Antike orientiert, findet sich weiterhin in den Kirchen in Rees und in Ibbenbüren, St. Mauritius."
Die Kirchenrenovierung wird in zwei Bauabschnitten durchgeführt - außen und innen. Im ersten Bauabschnitt, der in den nächsten Wochen in Angriff genommen wird, geht es zunächst darum, das Gebäude von außen abzudichten. Architekt Grüntgens erläuterte bei einem Rundgang um die Kirche die anstehenden Arbeiten: In der Schiefereindeckung des Daches gibt es einige Fehlstellen, die beseitigt werden. Die Dächer über dem Hochchor und der Sakristei werden komplett neu eingedeckt.Weiterhin werden an der Kirchenfassade schadhafte Steine ausgetauscht und fehlerhafte Fugen neu verfugt. Viele der Natursteine an der Kirche sind witterungsbedingt auszutauschen. Die Dachrinnen und Fallrohre werden erneuert bzw. saniert.
Im Innenraum der Kirche wird unten in der Turmkapelle der komplette Putz erneuert, da es dort massive Schäden durch Feuchtigkeit gibt. Ferner hat das Bistum zugestimmt, die Lautsprecheranlage, den Liedanzeiger und Stein- und Plattierungsarbeiten im Chorraum vorzunehmen.
Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand haben angeregt, vor den Sommerferien eine große Informationsveranstaltung für die Gemeinde zu machen, in der ausführlich über die kommenden Maßnahmen berichtet wird.
Im April war der Leiter der Kunstpflege des Bistums, Dr. Karrenbrock zu einem Ortstermin nach Sevelen gekommen. Sein Anliegen war es, über die Restaurierung einiger Einrichtungsgegenstände zu sprechen.
Vorne am Taufbrunnen stehen zwei barocke Figuren (Maria und Jesuskind; Hl. Josef). Beide Figuren müssen aufgearbeitet werden, weil sie deutliche Risse zeigen und ihre farbliche Fassung einer sachgerechten Überarbeitung bedarf. Gleiches gilt für die Weihwassserbecken links und rechts an den Kircheneingängen.
Für den Taufbrunnen, der aus der Zeit um stammt 1150, muss eine bessere Lösung gefunden werden. Ein Steinmetz könnte dafür einen guten und würdigen Sockel herstellen.
Die Pieta in der Turmkapelle der Pfarrkirche, die sich an der sog. Achtermann Pieta im Münsteraner Dom orientiert, muss von einem Steinmetz gereinigt werden. Etliche Fehlstellen (Finger, Zehen, Details an den Figuren) müssen nachgearbeitet werden.
Der Familienaltar sollte gereinigt werden.
Für diese Arbeiten benannte Dr. Karrenbrock entsprechende Handwerker, die mittlerweile aufgefordert wurden, Angebote für die Sanierung / Restaurierung zu unterbreiten.