Foto: Pixabay.com
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„Als das Unglück passiert ist, da hat Gott wohl geschlafen.“

Ich erinnere mich noch an diese Aussage eines Angehörigen vor Jahren im Fernsehen. Warum hat Gott es nicht verhindert? Warum hat er nicht eingegriffen? Leid abgewandt. Das Leben geschützt?

Im Evangelium heute (Mt 8,23-27) finden sich die Jünger Jesu in einer bedrohlichen Situation wieder: ein offenes Boot auf einem stürmischen Gewässer, hohe Wellen, starker Wind, Wasser, das ins Boot schlägt. Und Jesus schläft. Seelenruhig, tief und fest.

Kümmert es ihn nicht, was um ihn herum passiert? Interessiert ihn nicht, wie es seinen Freunden geht? Dass einige in Schockstarre, andere in Panik sind, wieder andere tun, was sie können, damit das Boot auf Kurs bleibt und das Wasser nicht Überhand nimmt? Lässt ihn das einfach kalt?

Jesus schläft.

Aber er lässt sich wecken. Als ihn seine Freunde ansprechen und ihm sagen, was Sache ist, da handelt er. Er spricht dem Wind gegenüber ein Machtwort und der Sturm legt sich; die Jünger sind gerettet.

Und damals bei dem Unglück, warum ist er damals nicht aufgewacht? Es gab sicher jemanden, der ihn gerufen hat.

Stefan Keller

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