Foto: Pixabay.com
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Kennen Sie das, wenn sie schon mal richtig von jemandem enttäuscht wurden? Wenn Sie dachten: "Ich kann mich auf ihn/sie verlassen." Und dann kommt auf einmal alles anders. Da werden die gemachten Versprechen nicht eingehalten. Oder: Ich denke, dass jemand mein bester Freund ist und dann fällt er mir in den Rücken? Das ist kein schönes Gefühl. Ich fange auf einmal an, an mir zu zweifeln. An meiner guten Menschenkenntnis. Es fühlt sich richtig schlecht an.

Ähnlich ergeht es heute Jesus im Evangelium (Johannes 13, 21-33.36-38). Er isst mit seinen Freunden und weiß, dass ihn jemand verraten wird – ausgerechnet einer der Zwölf, die ganz lang mit ihm unterwegs gewesen sind. Immer an seiner Seite waren. Einer seiner besten Freunde. Nachdem Jesus mit ihm zusammen gegessen hat, macht Judas sich auf den Weg um ihn zu verkaufen.

Eine weitere Enttäuschung ist am Ende des Evangeliums zu finden. Petrus verspricht Jesus, dass er immer bei ihm ist und sogar für ihn sterben wird. Jesus weiß es allerdings besser: „Amen, amen, das sage ich dir: Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“  

Ich vermute jeder von uns wäre ziemlich sauer, wenn ihn seine Freunde so hintergehen würden. Aber bei Jesus? Da findet sich keine Spur, ob er sauer oder enttäuscht ist. Für ihn gehört das Verraten durch Judas genauso dazu, wie die Enttäuschung durch Petrus. Vermutlich hat er ihnen auch direkt vergeben, denn es musste ja so kommen. Bleibt die Frage: Kann ich so verzeihen wie Jesus oder bin ich ewig nachtragen? 

Volker Mengeringhausen

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