500 Menschen setzen deutliches Zeichen für Demokratie in Issum
Bündnis „Issum steht auf“ organisiert Menschenkette quer durch Gemeinde
Issum (pbm/cb). Der Duft von Waffeln und frisch gebrühtem Kaffee weht über den Platz „An de Pomp“ in Issum, der sich am 1. Februar zusehends füllt. Erst stehen nur einzelne Grüppchen in der Sonne, doch schließlich sind es gut 500 Menschen, die zusammengekommen sind, um ein deutliches Zeichen für Demokratie zu setzen. Aufgerufen hatte dazu das Bündnis „Issum steht auf“, in dem sich Bürgerinnen und Bürger, Parteien, Vereine und Kirchen zusammengeschlossen haben, für eine offene, vielfältige sowie sichere Gesellschaft und ein demokratisches und friedliches Zusammenleben.
Zu Beginn der Demo bedankte sich Andrea Preuß vom Organisationsteam bei allen, die dem Aufruf des Bündnisses gefolgt waren. „Wir stimmen nicht in allen Positionen miteinander überein, aber wir teilen die gleichen Werte“, betonte sie. Die Menschen dürften nicht wegsehen, wenn menschenfeindliche, rechte Ideologien verbreitet werden. Daher sei es wichtig, gemeinsam für demokratische Werte einzustehen und dieses auch sichtbar zu machen.
Sichtbar wurde das nicht nur durch bunte Plakate, die einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitgebracht hatten und auf denen sie Vielfalt und Demokratie forderten. Sichtbar wurde dieses Einstehen für die gemeinsamen Werte vor allen Dingen durch eine lange Menschenkette quer durch Issum. Als verbindendes Zeichen hatte das Bündnis ein 200 Meter langes, rotes Tuch organisiert. Aufgrund der Vielzahl der Demonstrantinnen und Demonstranten wurde dieses spontan von Hand zu Hand weitergereicht und auf diese Weise einmal durch das Dorf gespannt.
Mittendrin: Cornelia Graßhoff, Pfarreiratsvorsitzende von St. Anna Issum und Mitglied im Zentralkomitee der Katholiken (ZDK), sowie Pfarrer Stefan Keller. „Ich sehe unsere Demokratie in Gefahr. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns gemeinsam dafür einsetzen, sie zu erhalten“, betonte Conny Graßhoff. Dabei sei es selbstverständlich, dass sich auch die Kirchen an dem Bündnis beteiligen. „Es war von Anfang an klar, dass wir dabei sind“, bestätigte Keller. Er freute sich, auch Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Mitarbeitende der Caritas sowie der Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein (CWWN), die in Issum leben, zu der Demo gekommen waren.
Nach der Menschenkette nahmen viele Teilnehmer die Einladung an, bei Kaffee und Waffeln miteinander ins Gespräch zu kommen.