Foto: Pixabay.com

Das muss echt enttäuschend gewesen sein. Die Jünger aus dem Evangelium (Johannes 21, 1-14), sind am Fischen. Die ganze Nacht lang. Schweißtreibende Arbeit. Sich Abmühen. Hoffen auf Erfolg. Und dann: Am nächsten Morgen sind die Netze leer. Nicht ein Fisch gefangen. Ich hätte mich sehr geärgert. Wäre stinksauer. Und dann kommt da noch einer, der nach Essen fragt. Da wäre mir wahrscheinlich der Kragen geplatzt. Denn: Der hat doch mit Sicherheit gesehen, dass die Netze leer sind.

Die Person bleibt zunächst unerkannt. Gibt nur den Ratschlag: Fahrt noch mal auf den See. Werft aber die Netze auf der rechten Seite aus. Ganz ehrlich? Können die Fische etwa rechts und links unterscheiden? Aber gut: Außer ihrer guten Laune können die Jünger nicht viel verlieren. Also vertrauen sie dem Menschen. Fahren raus. Werfen das Netz auf der rechten Seite aus. Und dann das Wunder: Es sind so viele Fische im Netz, dass sie es nicht allein ins Boot kriegen. Schon gar nicht an Land. Also brauche sie Hilfe. Weitere Jünger kommen und ziehen das Netz mit an Land. Unbegreiflich, was hier gerade geschehen ist.

Und an Land: Das nächste Wunder. Der Mensch, den sie nicht erkennen, hat schon ein Feuer gemacht. Darauf: Fertiger Fisch und fertiges Brot. Dann erkennen sie den Menschen: Es ist Jesus.

Für mich steht Heute ein Wort im Mittelpunkt: Gottvertrauen. Die Jünger vertrauen dem Fremden – auch wenn sie nicht direkt wissen, dass es Gott ist. Was sich zeigt: Für die Jünger lohnt es sich zu vertrauen. Nicht nur, dass die Netze voll sind. Sondern: Die Jünger haben Jesus gesehen. Er, der wirklich vom Tode auferstanden ist.

Dieses Vertrauen hat sich durch die Jahrtausende durchgezogen. Die Menschen vertrauen Gott – auch wenn sie ihn nie live erlebt haben. Nichts in echt von seiner Botschaft hören konnten. Gottvertrauen, trägt sich durch die Zeit. Ich bin sicher: Auch durch diese Pandemie Zeit wird Gott uns nicht verlassen. Er ist bei uns. Begleitet uns. Beschützt uns. Vertrauen wir auf Gott – er wird es zum Guten wenden.

Volker Mengeringhausen