Foto: Pixabay.com
Liebe ist eine tolle Sache. Als ich meine Frau kennen gelernt habe. Erstmal haben wir uns kennen gelernt. Nach einiger Zeit aber gemerkt, dass da doch mehr ist als nur Freundschaft. Ein tolles Gefühl. Die berühmten Schmetterlinge im Bauch. Ich möchte nicht mehr ohne sie sein. So hat sich alles entwickelt. Und auch heute merke ich noch: Ja die Liebe ist immer noch da. Es ist immer noch ein tolles Gefühl morgens neben ihr aufzuwachen. In ihre strahlendblauen Augen zu schauen. Einfach unbeschreiblich.
Ich vermute dieses Gefühl des Verliebtseins kennen die Meisten von ihnen. Gefühlt bleibt die Zeit stehen. Alles andere rückt in den Hintergrund. Schön ist es, wenn diese Liebe noch um Kinder bereichert wird. Dann ist das Glück perfekt. So merke ich es in meiner eigenen Familie. Zwei Söhne gehören zu unserem Glück dazu. Und die Liebe? Ist sie für meine Frau etwa weniger geworden? Nein. Sie ist genauso gleich geblieben. Es ist nur etwas neu hinzugekommen: Die Liebe zu meinen Kindern. Auch sie bestimmt jetzt fest mein Leben – und das ist gut so.
Aber die Liebe bleibt nicht einfach nur so da. Sie muss auch gepflegt werden. Dazu gehört, dass ich bereit bin Zeit zu investieren. Sonst erkaltet so eine Liebe schnell. Und das wäre fatal. Denn: Das Gefühl der Liebe zu meiner Frau und meinen Kindern möchte ich nicht mehr missen. Es bereichert mein Leben ungemein.
So wie diese Liebe, ist es auch mit der Liebe Gottes, die wir im heutigen Evangelium finden (Johannes 14, 21-26). Jesus spricht davon, dass wir von Gott geliebt werden. Es gibt eine Unterscheidung zu der Liebe in meinem Leben: Bei Gott musste ich nicht erst schauen, ob es zwischen uns passt. Ob ich mir ein Leben mit ihm vorstellen kann. Dies hat er von sich aus schon getan. Als er mein Leben geplant hat, wusste er: „Ich liebe Volker sein Leben lang. Bleibe an seiner Seite. Bin immer für ihn da.“ Ich finde, das ist sehr beruhigend. Denn: Die Liebe Gottes ist ein Geschenk und bleibt – nicht nur mein Leben lang, sondern auch darüber hinaus.
Es gibt aber auch eine Gemeinsamkeit: Die Pflege. Beide Lieben müssen gepflegt werden, damit sie nicht einschlafen. Denn: Eine einseitige Liebe kann nicht funktionieren. Also: Wann haben sie das letzte Mal ihre Liebesbeziehung zu Gott vertieft?
Volker Mengeringhausen, Pastoralreferent
Den Tagesimpuls zum Nachhören finden Sie >>hierTagesimpuls 2020-05-11