Heute, am Samstag, sollte es ein etwas ruhigerer Tag werden. Nicht mehr gleich in den Trubel der Stadt, sondern "außerhalb der Mauern" des antiken Rom an die Orte, an denen das Martyrium des Apostels Paulus sich ereigenete und wo, unweit davon, sein Grab liegt.

Draussen, vor der Stadt, im Sumpfland, hatten die Römer einen der Hinrichtungsplätze. Paulus wird um das Jahr 67 dorthin geführt, für eine kurze Zeit in eine Zelle gesperrt und dann enthauptet. Und, so will es die Legende, an den Orten, an denen sein Kopf auf den Boden fiel und dreimal aufschlug, entsprangen drei Quellen.
Seit dem vierten Jahrhundert leben an diesem Ort Mönche; verschiedenste Orden hatten eine zeitlang hier ihr Kloster. Am längsten die Zisterzienser; heute sind es Mönche des Trappistenordens, die das Kloster Tre Fontane besiedeln.

Abteikirche Tre Fontane in RomAuf dem Gebiet dieses Kloster haben wir Pilger Station gemacht und in einem geistlichen Impuls Texte aus den Paulusbriefen betrachtet, die sich um den Themenkreis "Sterben und Auferstehen" ranken. Jeweils nach einem Briefabschnitt wurde ein Liedruf gesungen: "Nun lebe nicht mehr ich, Christus lebt in mir. Nun lebe nicht mehr ich, Christus lebt in mir, der Herr."
Anschließend zogen die Pilger in die Kirche der Abtei, die dem Martyrium des Apostels geweiht ist. Dort sind seit dem 18. Jahrhundert drei Altäre, die mit einer Art Totenmaske des Apostels geschmückt sind. Die Altäre liegen an einer Treppe, so dass man "hinabsteigen kann zu den Toten" um beim Aufstieg "wieder aufzuerstehen".

Nach dem Besuch der Abtei Tre Fontane stand die Fahrt zur Basilika St. Paul vor den Mauern auf dem Programm.
Paulusgrab in St. Paul vor den MauernDiese großartige, weiträumige Kirche ist über dem Grab des Apostels Paulus errichtet worden. Zunächst im der Zeit Kaiser Konstantins, dann nach einem verheerenden Brand im Jahr 1823 erneut errichtet und dem Apostel geweiht.
Im Jahr 2003 begannen archeologische Ausgrabungen, die die Vermutungen bestätigten, dass sich unter dem Papstaltar das Grab des Apostels Paulus befindet. Heute kann man eine Seitenwand des Sakrophages sehen und dort im Gebet verweilen.

Den Pilgertag rundete ein Besuch im Stadtteil Trastevere ab. Dort findet man die älteste Marienkirche Roms: Santa Maria in Trastevere. Pastoralreferentin Bogers wies auf den Mosaikenfries über der Vorhalle hin. "Dort sieht man in der Mitte die Gottesmutter Maria, umgeben von lauter weiblichen Heiligen. Das zeigt uns: das Gesicht der Kirche ist ein frauliches! Im Inneren der Kirche sieht man im Apsismosaik Jesus Christus und Maria auf gleicher Höhe nebeneinander sitzen. Auch das eine starke Aussage für die Kirche."

Nach dem Besuch in der Marienkirche gingen die Pilger gemeinsam zur Basilika Santa Caecilia. Aus der Kallistus-Katakombe ist sie vor Zeiten in diese Kirche umgebettet worden, die über ihrem Wohnhaus in Trastevere errichtet worden ist.

Als die Pilger die Kirche erreichten, sangen gerade Benediktinerinnen die Vesper. Ein schönes Zusammentreffen in der Kirche, deren Patronin Patronin der Kirchenchöre ist.

Den Pilgertag beschlossen wir auf der Tiberinsel, die ein großes Krankenhaus beherbert und die Kirche St. Bartholomeo all' Isola. In dieser Kirche befindet sich das Grab des Apostels Barholomäus und das Gedenken an die "Märtyrer des 20. Jahrhunderts". Unter ihnen gibt es eine Gedenkstätte für den selig gesprochenen Clemens August Kardinal von Galen, der in der Nazizeit Bischof von Münster war.

Nach einer guten Zeit der Erholung im Pilgerquartier erwartet die Pilger das leckere italienische Abendessen. Danach klingt der Abend auf der Terrasse bei Rotwein und Bier aus.

Gespannt sind alle Pilger auf den morgigen Beginn der Fußballweltmeisterschaft. Sr. Lauriana hat bei den Pilgern einen Zettel herumgegeben: "Alle sollen ihre Tipps für den Ausgang des Spiels abgeben! Dr. Valentin hat 10:0 für Deutschland getippt!!!"

Schaun wir mal!

Fortsetzung folgt.

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