Zwei Tage in einen Eintrag zusammenfassen, das fällt gar nicht leicht. Hier gibt es so viel zu sehen und zu erleben...

Der Sonntag begann mit der heiligen Messe nach dem Frühstück im Quartier. Die kleine Hauskapelle ist uns Pilgern zum lieb gewonnenen Ort geworden. Hier ist Atmosphäre, um zu beten. In den vielen und großen Kirchen der Stadt machen die vielen Besucher das Beten nicht einfach.

Blick aufs Forum RomanumDem Apostel Paulus ein Stück näher kommen, das war für den Sonntag angesagt. So ging es mit dem Bus bis in die Nähe des Circus Maximus und dann zu Fuß hinauf auf den Kapitols-Hügel. Von dort aus hieß es zunächst einen Blick ins Forum Romanum werfen.
In antiker Zeit spielte sidh auf diesem Arreal das religiöse, politische und wirtschaftliche Leben der Stadt. Vorbei an zahllosen Tempelrunien verläuft die Via Sacra als zentrale Straße. In der Nähe des Triumphbogens des Septimus Severus befindet sich das Gebäudes des Senates. Neben dem Kaiser hatte das Senatorengremium Regierungsverantwortung.
Am Triumphbogen des Septimus Severus finden sich Darstellungen der Zerstörung des Tempels in Jerusalem. Erschreckende Bilder bis auf den heutigen Tag.

In der Nähe des Forums findet sich der Marmertinische Kerker; eines der schrecklichsten Gefängnisse im römischen Reich. Tief unten befindet sich ein höhlenähnlicher Raum in den die Gefangenen durch ein Loch in der Decke geworfen werden - Petrus und Paulus waren beide hier eingekerkert, bevor sie ihr Martyrium erlitten.

Nach einem Rundgang auf dem Kapitol, auf dem sich heute das Rathaus der Stadt Rom befindet, sind wir in die Kirche Sta. Maria Ara Coeli gegangen. Und wurden durch einen Traugottesdienst überrascht. In Rom wird am Sonntag geheiratet - kirchlich und standesamtlich. Schon auf dem Kaptiol waren uns die schönen Bräute aufgefallen.
In der Kirche Ara Coeli befindet sich das "Bambino Gesu", dem aus aller Welt Menschen ihre Weihnachtswünsche mitteilen. Mitten im Sommer haben wir ihm "Zu Betlehem geboren" gesungen.

Impuls vor der LateranbasilikaHinter dieser Kirche befindet sich eine wunderbare Dachterrasse, die einen schönen Rundblick auf die Trajansforen bietet.
Vom Kaptiolshügel hinab ging es über die Treppe, die zum Haupteingang der Kirche Ara Coeli führt.
Dort begegnete uns die Hochzeitsgesellschaft aus der Kirche wieder, die schon miteinander das Feiern begann.

Der Weg führte uns dann ins Stadtviertel Regola, wo sich die Kirche San Paolo alla Regola befindet. Dieses Gotteshaus, das wir leider verschlossen vorfanden, ist über der Mietwohnung errichtet, von der im Kapitel 28 der Apostelgeschichte die Rede ist. Dort wohnte Paulus, zusammen mit seinem Wachsoldaten, konnte Gäste empfangen und regelrecht eine Schule des Christwerdens gründen.
Eindrucksvoll klangen die Worte aus dem ersten Kapitel des Philipperbriefes, den Paulus aus der Gefangenschaft schreibt. Auch in ,widrigen Lebensumständen nicht aufstecken, das zeigt dieser Ort.

Mittelschiff der LateransbasilikaFür den Nachmittag hatten wir uns einen anderen römischen Hügel vorgenommen, den Lateran.
Hier befindet sich die wichigste Kirche der Stadt Rom - die den beiden Johannesen geweihte Kirche 'San Giovanni in Laterano'. Die Lateransbasilika ist die Bischofskirche des Papstes. Damit ist sie ranghöher als der Petersdom, der das Grab des Apostels Petrus birgt.
Frau Bogers erschloss uns Pilgern diesen gewaltigen Kirchbau und lud uns ein, beim Durchschreiten der Kirche mit einer Kniebeuge den großen Gott zu ehren, vor dem wir als Menschen zunächst ganz klein sind. Beim Aufstehen aber solle uns der Gedanke begleiten, dass Gott ganz groß vom Menschen denkt und er alles dran setzt, das der Mensch sich entfaltet und seiner Würde gemäß lebt.

Im Inneren der Kirche befinden sich im Mittelschiff über vier Meter hohe Statuen der Apostel. Vorne über dem Papstaltar befindet sich im sog. Ziborium ein hölzerner Altar, an dem die ersten 33 Päpste zelebriet haben sollen. Daneben befinden sich in diesem uralten Kunstwerk Kopfreliquiare der Apostel Petrus und Paulus.

Leider konnten wir die Taufkirche, das Baptisterium am Lateran nicht besuchen, weil dort gerade Kinder getauft wurden. Dieser achteckige Bau ist Modell geworden für unzählige Tauforte in katholischen Kirchen.

Auf dem Lateranhügel befindet sich auch die Heilige Stiege. Kaiserin Helena hat im 4. Jahrhundert im Heiligen Land die Orte des Lebens, Leidens und Sterbens Jesu aufgesucht und viele Erinnerungsstücke mit nach Rom gebracht. Unter anderem die Treppe aus dem Palast des Pilatus, die Jesus während seiner Passion hinaufgegangen ist.

Pilgergruppe in den Vatikanischen GärtenNach diesem "hügeligen Tag" ging es heute in einen der schönsten Gärten dieser Welt.
Tag für Tag besuchen rund 20.000 Menschen die vatikanischen Museen. Nur 300 davon dürfen auch in die vatinkanischen Gärten. Wir hatten als Pilger das Glück, dafür Karten zu bekommen.
Die Stadtführerin Brigitte Malvagna hat uns gut zwei Stunden durch diese herrlichen Anlagen geführt, die sich über die Hälfte des Vatikanstaates erstrecken. 29 Gärtner sorgen dafür, dass die Bäume, Blumen und Rasenflächen gepflegt werden.
Nachmittags ist der Garten für Papst Benedikt reserviert, der sich dort gerne aufhält, wenn ihn nicht seine umfangreiche Arbeit bindet.

Völlig überraschend eröffnete uns Frau Malvagna, das der Rückweg aus den vatikanischen Gärten durch die Museen geht und wir durch die Sixtinische Kapelle in den Petersdom führt.
So mussten wir nicht ein zweites Mal durch die Sicherheitskontrollen, die notwendig geworden sind, um diese Kirche zu besichtigen. Und wir hatten noch dazu ein Juwel in unserem Reiseprogramm.
In der Sixtinsichen Kapelle sind vor Jahren die Fresken restauriert worden; seit dieser Zeit ist die Besucherzahl in den vatikanischen Museen sprunghaft angestiegen.
Die Museen selbst bieten 7 km Wegstrecke entlang den Ausstellungsstücken - Programm für mehrere Wochen.
Wir haben die kurze Zeit in der Sixtinischen Kapelle genossen und die wunderbaren Malereien Michelangelos bestaunt. Die Erschaffung des Adam, das jüngeste Gericht - wunderschöne, ausdrucksstarke Bilder.

Von der Sixtina ging es hinunter in den weiten Raum des Petersdomes -  über 15.000 Quadratmeter Fläche umfasst diese Kirche über dem Grab des Apostels Petrus. Der beeindruckende Baldachin über diesem Grab ist aus der Bronze der Vorhalle des Pantheons geschaffen worden. In der Kuppel sieht man ein Schriftband mit 2 m hohen Buchstaben, die den Auftrag Jesu an Petrus wiedergeben: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich die Kirche bauen, ich übergebe dir die Schlüssel des Himmelreiches.
Eindrucksvoll strahlte das Alabasterfenster mit der Darstellung des Heiligen Geistes in Gestalt einer Taube in den Raum hinein.

Unter dem Petersdom befinden sich die sog. Grotten; der Begräbnisort für viele Päpste. Besonders eindrucksvoll ist es, wie viele Menschen am Grab Johannes Pauls II. betend verweilen.
In den Grotten hat man auch einen Blick auf das Grab des Apostels Petrus. In einer  Nische über diesem Grab befindet sich ein ausdrucksstarkes Christusmosaik.

Pilgergruppe in den Vatikanischen GärtenNach diesem eindrucksvollen Vormittag sind wir nach dem Mittagessen zurück ins Gästehaus Fraterna Domus gefahren.
Einige "Unendwegte" haben sich noch zu einem abendlichen Rundgang in der Stadt auf den Weg gemacht.
Nachdem gestern die Pilger über den deutschen Sieg im Fußballspiel gegen Australien gejubelt haben, dürfte es heute in der Stadt ruhig werden, weil alle Römer ihrer Nationalmannschaft am Fernsehen die Daumen drücken.

Für Morgen steht Santa Maria Maggiore auf dem Programm.

Fortsetzung folgt.

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