Vor wenigen Jahren, nach über 40 Jahren, ein neues Gebetbuch, neue Lieder, manchmal andere Texte.
Ähnlich ist es mit der neuen Bibelübersetzung, die kurz vor Weihnachten veröffentlicht wurde, die reviedierte Einheitsübersetzung.
In den 1960ger Jahren entstand der Gedanke: wir übersetzen als evangelische und katholische Christen die Bibel aus dem Urtext; das Neue Testament und die Psalmen sind in den späten 70ger / frühen 80ger Jahren erschienen.
Jetzt ist die Zeit gekommen, diesen Text nochmals zu überarbeiten, Ungenauigkeiten zu korrigieren, Erkenntnisse aus dem Dialog mit dem Judentum umzusetzen, den Charakter der Texte besser wiedergeben, das Poetische mancher Passagen besser zu Tage treten lassen.
In den Büchern des Alten Testementes z. B. ist der Gottesname "Jahwe", den unsere jüdischen Schwestern und Brüder aus Respekt vor Gott nicht nennen, sondern umschreiben, durch die Formulierung "der HERR" ersetzt worden. So heißt es etwa in Dtn 6,4 nicht mehr: "Jahwe, unser Gott Jahwe, ist einzig..." In der neuen Fassung findet sich an dieser Stelle: "Der HERR, unser Gott, der HERR ist einzig."
Im Johannesevangelium wurde - als ein Beispiel - im Weinstockgleichniss ein Wort verändert: früher hieß es in Joh 15,4: "Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch." Jetzt steht an dieser Stelle: "Bleibt in mir und ich bleibe in euch". (Die Lutherübersetzung z. B. hatte in ihrer Fassung von 1984 schon diese Übersetzung.)
Zwei kleine Beispiele.
Wenn demnächst auch die Lektionare für die Gottesdienste, die Stundenbücher für das Breviergebet neu herausgegenben werden, zieht die neue Bibelübersetzung in die Gottesdienste der katholischen Kirche ein.
Manche werden lieb gewordene Formulierungen vermissen. Andere werden sagen: der Text klingt irgendwie prägnanter, eingängiger. Manches ist schöner geworden.
Wer sich zuhause schon einmal hineinlesen möchte und wer noch ein Weihnachtsgeschenk sucht, das keine 10 Euro kostet, der kann sich jetzt schon im Buchhandel die neue Einheitsübersetzung besorgen.