
Darüber kann man trefflich streiten:
Ist das eine Bahre?
Ist das eine Krankentrage?
Ist das eine Liege?
Ist das ein Tragebett?
Ich erinnere mich an diese Aufzählung aus einer Vorlesung in Moraltheologie bei Prof. Schüller, einem Jesuiten. Es ging um die Übersetzung einer griechischen Vokabel im Markusevangelium.
Er wollte uns deutlich machen: es lohnt sich nicht, sich um Wörter zu streiten. Manche Wissenschaftler tun das, um sich zu profilieren; egal wie, Hauptsache mein Name taucht in Publikationen auf. Dabei geht es nicht um die Sache, sondern um ein Wort.
Prof. Schüller hat uns geraten, wenn wir einen wichtigen Begriff weiter nutzen wollen, sollten wir ihm eine Art Definition beigeben und dann dem gemäß weiterarbeiten. Dann ist klar, welche Sache der Begriff bezeichnet.
Paulus rät in der Lesung, die heute in katholischen Gottesdiensten vorgetragen wird, seinem Schüler Timotheus genau dasselbe: streite dich nicht um Worte. Er beschwört ihn sogar, das nicht zu tun.
Worum es Paulus geht: dass Jesus Christus verkündigt wird, der für uns Menschen gestorben und auferstanden ist. Und alle, die zu Christus gehören, erhalten Anteil an der Auferstehung, wenn sie sterben. Gott ist treu, er wird es tun.
Streite nicht um Worte, tritt für die Sache ein: Jesus ist für Dich gestorben, um Dir Leben zu schenken. Leben, das in Ewigkeit nicht endet.
Stefan Keller
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