Über dem Eingang des Kindergartens, in den ich gegangen bin, standen die Worte in Stein gemeißelt: „Kinderdienst - Gottesdienst“.
Der Prophet Jesaja hätte daran seine Freude gehabt (Jes 1,10-17). Er macht seinen Mitmenschen nämlich unmissverständlich klar, was Gott von ihrer Weise Gottesdienst zu feiern hält – gar nichts. Weil er keine Resonanz in der Mitmenschlichkeit findet. Die Unterdrückten werden weiter unterdrückt; die Witwen und Waisen bleiben mittellos. Das Gute, das getan werden könnte, wird nicht getan.
Wo es im Alltag keinen Widerhall dessen gibt, was ich im Gottesdienst gefeiert habe, da ist der Gottesdienst wier ein „dröhnendes Erz und wie eine lärmende Schelle.“ (vgl. 1 Kor 13)
Gottesliebe und Nächstenliebe darf man nicht trennen. Beide nähmen dabei Schaden.
Stefan Keller
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