"Über allen Gipfeln ist Ruh'."
Diese kleine Gedichtzeile, die Goethe im September 1780 in Thüringen geschrieben hat, passt auch zum heutigen Tag.
Karsamstag - Grabesruhe.
In den katholischen Kirchen wird an diesem Tag - auch diesseits und jenseits der Corona-Krise - keine Messe gefeiert. (Außer der nächtlichen Osternachtsfeier; da hat sich die Nacht aber schon dem nächsten Tag zugeneigt.)
"Über allen Gipfeln ist Ruh'."
Der Schrecken des Karfreitags steckt noch in den Knochen.
Der Kreuzweg.
Die Kreuzigung.
Der Tod am Kreuz.
Die Beerdigung im Grab im benachtbarten Garten.
Der schwere Stein vor dem Grab.
Erschrecken.
Trauer.
Schockstarre.
"Über allen Gipfeln ist Ruh'."
Aber diese Ruhe ist keine Ruhe vor dem Sturm.
Es ist auch keine Totenstille, nach der Nichts mehr kommt.
Es ist die Ruhe, die Stille, auf die das Leben folgt.
Das Leben bricht sich neue Bahn.
Es hält nur einen Augenblick den Atem an.
Und dann tritt es hervor!
Licht und Leben.
Und: Jubel!
Osterjubel! - Halleluja!