
„Brot kann schimmeln und was kannst du?“
Dieser Spruch war früher bei uns im Freundeskreis sehr beliebt. Zugegeben: Nicht immer ganz ernst gemeint. Beim gemeinsamen Dartspielen: Da fehlte nur noch ein Treffer auf der 20. Ich habe einfach nicht getroffen. Zack. Kam der Spruch. Dabei sollten sie wissen: Wir haben uns sehr gut verstanden – sonst wären solche Scherze nicht möglich gewesen.
Die Aussage, die dahintersteckt: Sogar Brot hat ein Talent. Ich selbst aber nicht. Ganz schön fies. Man fühlt sich richtig schlecht. Denkt: Ich kann überhaupt nichts. Bin nichts wert. Diese Gefühle könnte vielleicht auch der Mann haben, um den es in der heutigen Lesung geht (Apostelgeschichte 3, 1-10). Petrus und Johannes gehen in den Tempel um zu beten. Ein Mann, wird herbeigebracht. Von Geburt an gelähmt, ist er auf Hilfe angewiesen. Kann also nichts allein. Ein Talent? Fehlanzeige. Er bittet die beiden Jünger Jesu um Almosen. Sie haben aber nichts dabei. Können ihm nichts Materielles geben.
Das was Petrus ihm gibt, ist unbezahlbar. Er befiehlt ihm im Namen Jesu umherzugehen. Das Wunder geschieht: Er steht auf und kann laufen – das erste Mal im Leben. Für ihn glaube ich ein, unbeschreibliches Gefühl. Er fängt direkt an zu tanzen. Gott zu loben. Ihm geht es richtig gut. Wie es mit dem Mann weiter geht, weiß ich leider nicht. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass er seine gewonnenen Talente jetzt für andere einsetzt.
Vielleicht kann uns das helfen, was Petrus heute getan hat: Er hat sein Talent eingesetzt, dass Gott ihm gegeben hat. Ich selbst nehme heute mit: Niemand hat kein Talent und keiner hat alle Talente. Jedem ist etwas von Gott geschenkt worden. Versuchen wir in der kommenden Zeit mehr auf unsere geschenktenTalente zu achten – denn ein jeder von uns kann mehr als Brot.
Volker Mengeringhausen