
Wie habe ich sie gehasst in der Schule. Diese ätzenden Interpretationen. Oder Inhaltsangaben. Immer mit eigenen Worten das wiedergeben, was der andere schon geschrieben hat. Damit habe ich mich immer gequält. War immer froh, wenn die Aufgabe geschafft war.
Ähnlich hat es heute der Evangelist Markus gemacht (Markus 16, 9-15). Gibt in kurzen Worten die Inhalte der letzten Tage wieder. Hätte nicht dieses Evangelium gereicht, um alles Wesentliche der letzten Tage wieder zu geben? Ich denke nicht. Dafür ist die Erzählung zu knapp. Fehlen wichtige Inhalte. Der Evangelist hat aber nicht nur eine Nacherzählung gemacht. Der letzte Satz in Evangelium ist entscheidend. Hier berichtet Markus von einem entscheidenden Auftrag. Jesus sagt zu den Jüngern: „Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen.“ Klarer Auftrag an die Jünger. Aber endet damit der Auftrag? Dass nur die erzählen, die dabei gewesen sind? Nein. Es ist vielmehr ein Auftrag, der von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Schnell bin ich bei mir selbst: Ich habe in meiner Zeit viele Menschen kennen gelernt. Ganz viele von ihnen haben mich fasziniert. Sie waren für mich, durch ihr Wirken und Handeln, wie die Jünger. Haben versucht die Botschaft Jesu weiter zu tragen. Haben sie ins Herz geschrieben. Durch diese Prägung bin ich heute als Pastoralreferent tätig. Die Menschen haben mir geholfen zu verstehen, wer dieser Jesus ist. Warum seine Botschaft auch heute noch Bestand hat.
Nun versuche ich selbst, durch mein Wirken und Handeln, die Botschaft Jesu weiterzugeben. Ob mir dies immer gelingt? Sehr wahrscheinlich nicht. Was aber für mich wichtig ist: Ich darf nicht aufgeben von diesem Jesus zu erzählen und versuchen mein Leben nach seinem auszurichten. Nachjustieren, wenn es nötig ist.
Dann bin ich überzeugt: Die Botschaft Jesu wird noch lange weitergetragen und kann so Menschen helfen eine Orientierung für ihr Leben zu finden.
Volker Mengeringhausen
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