Foto: Pixabay.com
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„Hier können Sie unbegrenzt im Internetz surfen.“ Mit diesen oder ähnlichen Worten versuchen Firmen mich zu sich zu locken. In meinem Beispiel für den neuen Handyvertrag. Aber auch andere Branchen versuchen mich zu locken. Bieten mir Angebote mit Unbegrenztheit an. Wenn ich ins Kleingedruckt schaue, steht dort auf einmal eine Begrenzung. „Wenn Sie ihr zugebuchtes Datenvolumen verbraucht haben, drosseln wir die Geschwindigkeit.“ Unbegrenzt surfen? Fehlanzeige. Nach außen hin wird mir etwas anderes verkauft, als drin ist.

Auch im heutigen Evangelium (Johannes 3, 31-36) ist von Unbegrenztheit die Rede. Es geht um den Geist Gottes. Der Geist, der uns allen geschenkt ist und uns eingehaucht wurde bei der Geburt. Er ist immer bei uns.

Aber mal ehrlich? Sind wir derzeit eigentlich wirklich unbegrenzt? Sind wir nicht eher alle eingeschränkt? Dürfen hier nicht hin. Alles nur unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Da soll ich unbegrenzt sein? Und dann heute noch die Nachricht: Ab Montag herrscht Maskenpflicht beim Einkaufen und im Nahverkehr. Unbegrenzt? Ich finde schon. Auch ich habe mich am Anfang gefragt, ob das alles so sinnvoll ist. Habe nach und nach aber eingesehen, dass es gut ist. Nachdem ich heute Morgen ein Video aus einer Großstadt im Ruhrgebiet gesehen habe, bin ich noch mehr ernüchtert. Geschäfte unter 800m2 dürfen wieder öffnen. Und was machen die Menschen? Laufen in die Innenstadt, als wenn es kein Morgen gibt. Rennen den Geschäftsleuten die Bude ein. Sicherheitsabstand? Mundschutz? Fehlanzeige. Auf der Straße gehen sie dicht gedrängt. Unbegrenztheit ist hier wohl nur in der Engstirnigkeit zu finden. Jeder denkt nur an sich.  Klar ich kann verstehen, dass die Menschen mal wieder raus wollen. Aber müssen sich alle zeitgleich am selben Ort versammeln? Ich kann auch verstehen, dass die Wirtschaft wieder etwas verdienen muss. Aber alles doch bitte nur im Rahmen. Nicht alle auf einmal.

Viele nutzen die Lockerungen dafür, um auf ihre Grundrechte aufmerksam zu machen. Unbegrenzt leben dürfen. Ganz ehrlich: Das tun wir. Wir dürfen frei sein. Wenn ich mir andere Länder anschaue, dann geht es uns hier doch richtig gut. Und ganz ehrlich: Ich lebe lieber mit Einschränkungen, dafür habe ich irgendwann wieder Normalität. Was aber ganz gewiss ist in dieser Zeit: Die Unbegrenztheit der Liebe Gottes ist die ganze Zeit bei uns – und verlässt uns nicht.

Volker Mengeringhausen

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