Foto: Pixabay.com
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Im Ferienlager sind wir oft in die Berge gefahren. Was auf keinen Fall fehlen durfte: Das Wandern. Gemeinsam als Gruppe unterwegs sein. Die Natur genießen. Berge besteigen. Ich bin meist hinten gelaufen. Nicht etwa, weil mir die Kondition fehlte, um vorne mitzuhalten. Mir war es ein Anliegen, dass niemand verloren geht. Immer schauen, dass die Gruppe zusammenbleibt. Die langsameren Kinder motivieren dabei zu bleiben. Manchmal gar nicht so eine leichte Aufgabe.

Aufpassen, dass niemand verloren geht. Das finden wir auch im heutigen Evangelium (Johannes 6, 35-40). Jesus erzählt den Menschen vom Auftrag Gottes. Gottes Wille ist es, dass niemand verloren geht. Sondern jeder am Ball bleibt.

Gar nicht so einfach. Denn auch zurzeit Jesu sind nicht alle Menschen einer Meinung mit ihm. Auch er hat viele Menschen verloren – was natürlich nicht der Wunsch Gottes ist. Auch in der heutigen Zeit merke ich, dass wir als Kirche doch Menschen verlieren. Sei es mit den Gottesdiensten, die wir anfangen zu feiern. Da können Menschen nicht zum Gottesdienst kommen. Sei es, weil die Kirche voll ist. Oder weil sie zur Risikogruppe gehören. Leider gehen sie für den Gottesdienstbesuch verloren. Aber auch sonst befürchte ich, dass wir als Kirche Menschen aus dem Blick verlieren. Ich glaube noch nicht mal mutwillig. Manchmal ist es so, dass der Blick auf andere Dinge gerichtet wird und anderes dadurch vergessen wird. Kenne ich auch aus meinem eigenen Leben. Freunde von mir wohnen in ganz Deutschland verteilt. Da ist es gar nicht so einfach Kontakt zu halten. Sicher es gibt Telefon und Videochatprogramme. Möglich ist es also. Aber es kostet Zeit und Mühe. Denn ohne Zeit, klappt es nicht, in Kontakt zu bleiben. Und Freundschaften brauchen den Kontakt, sonst gehen sie verloren. Ich merke, dass es mir nicht immer gut gelingt mit allen in Kontakt zu bleiben. Da ist mir schon der ein oder andere Freund verloren gegangen. Vielleicht kann die jetzige Zeit, die vielleicht noch länger andauert, genutzt werden, um alte Kontakte neu aufzuleben oder zu vertiefen. Dann verstehen wir was es heißt, dass niemand verloren geht.

Volker Mengeringhausen

 

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