Foto: Pixabay.com
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Kennen Sie das? Wenn ich umziehe muss ich zuerst etwas suchen: Entweder ein neues Haus oder eine Wohnung. Wenn ich etwas gefunden habe, geht es los: Renovieren. Zuerst schauen was ich alles brauche. In welcher Farbe soll der Flur gestrichen werden? Welche Tapete soll ins Wohnzimmer? Welchen Bodenbelag hätte ich denn gerne? Fragen über Fragen. Manchmal keine einfache Entscheidung. Und wenn ich nicht immer einer Meinung mit meiner Frau bin – kann ein Ergebnis ein bisschen dauern. Und wenn alles fertig ist? Dann schaue ich mir das Werk an und denke: „Gar nicht mal so schlecht geworden. Mensch, das passt ja alles super zusammen. Hätte gar nicht gedacht, dass es so gut zusammen passt.“ Ich sehe: Hinterher ist es wunderschön. Und ehrlich gesagt habe ich bei unserem letzten Umzug gedacht: Meine Frau hat doch deutlich mehr Ahnung vom Einrichten und Renovieren als ich. Denn: Die guten Akzente, die unsere Wohnung besonders gemütlich machen, kommen alle von ihr. Hätte ich mal nicht so lange diskutiert.

Von Wohnungen spricht auch Jesus im heutigen Evangelium (Johannes 14, 1-12). Jesus sagt den Jüngern, dass ihm Haus seines Vaters viele Wohnungen zu finden sind. Gerne nehme ich dieses Evangelium bei Beerdigungen. Es zeigt, wie es dereinst bei Gott aussehen kann. Eine Wohnung hat nämlich viele verschiedene Facetten.

Wenn ich in meine Wohnung komme, dann kann ich einfach abschalten. Ich komme rein. Fühle mich wohl. Kann die Sorgen außen vorlassen. Meine Wohnung hat etwas entspannendes. Hierdurch kann ich neue Kraft tanken. Aber auch einfach mal die Seele baumeln lassen. Durch das persönliche Einrichten, ist mein Geschmack getroffen, der es mir erleichtert abzuschalten. Und: In einer Wohnung lebe ich meist nicht allein. Ich bin mit den Menschen zusammen, die mir lieb und wichtig sind. Wenn ich die Wohnungstür aufmache, kommt Thomas angerannt. Nimmt mich in den Arm. Zeigt mir, dass ich willkommen bin. Auch meine Frau freut sich, wenn ich nach Hause komme. Ich fühle mich direkt aufgenommen.

Ich glaube so ähnlich könnte es auch bei Gott sein. Wenn ich meine ewige Wohnung beziehe, dann kann ich zur Ruhe kommen. Alle Belastungen auf der Erde nehme ich nicht mehr mit. Ich kann einfach einziehen und mich wohl fühlen. Und: Über das Einrichten wird es keinen Streit geben – Gott hat mit Sicherheit meinen Geschmack getroffen.

Volker Mengeringhausen

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