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„Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“ (Johannes 14,27), ist der zentrale Satz des heutigen Evangeliums.
Frieden ist ein zentrales Wort, welches Jesus ganz oft gebraucht. Denn: Es ist immer das Erste, das er seinen Jüngern nach der Auferstehung zuspricht. Er begrüßt sie damit und dann erkennen sie: Jesus ist wirklich auferstanden. Eine sehr schöne Geste von Jesus.
Aber mal Hand aufs Herz. Lebe ich wirklich immer mit allen im Frieden? Wenn ich auf mein eigenes Leben schaue, ist das nicht machbar. Immer mit allen Frieden halten? Nie mal eine Reiberei haben? Dass ich mich nie mal über irgendwen richtig aufrege? Nicht machbar. Da spricht Jesus echt leicht vom Frieden. Tolle Einstellung echt. Hat es mir dadurch ganz schön schwer gemacht.
Aber will ich eigentlich immer mit allen im Frieden leben? Ist es nicht manchmal auch schön sich zu zoffen? Damit mal richtig die Fetzen fliegen? So ein Streit, kann auch wie ein reinigendes Gewitter sein. Da geht es mir danach dann deutlich besser. Dann ist alles gesagt.
Ich glaube zum Leben gehört das Streiten einfach mit dazu. Es ist in der Eigenschaft des Menschen, dass es nicht ohne geht. Wenn Jesus von Frieden spricht, meint er damit wahrscheinlich nicht ein dauerhaftes friedliches Zusammenleben – auch wenn es wünschenswert wäre. Ich vermute es geht eher um die Haltung, dass ich nach einem Streit bereit bin mich zu versöhnen. Dass ich nicht dauerhaft im Streit bleibe. Sondern, dass ich bereit bin auf den anderen zuzugehen. Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. In Ruhe die Sachen zu klären. Wenn ich diese Haltung einnehme, zeigt sich auch in heutiger Zeit wenn Jesus sagt: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.“
Den Tagesimpuls zum Nachhören finden Sie hier >> Tagesimpuls 2020-05-12